Sexuell übertragbare Erkrankungen
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Sexuell übertragbare Erkrankungen oft auch englisch STD (sexually transmitted diseases) oder STI (sexually transmitted infections) genannt, sind jene Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Sie können durch verschiedenste Erregern wie Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen und parasitischen Arthropoden (Milben, Insekten, etc.) verursacht bzw. übertragen werden.
Die Symptome sind vielfältig und können von keinerlei Beschwerden, Ausfluss aus der Harnröhre bzw. Scheide, Drang und Schmerzen beim Harnlassen, bis hin zu Entzündungen der Schleimhaut und Organen des Urogenitaltrakts reichen.
Aufgrund möglicher Folgeerkrankungen wie Unterleibsentzündungen, Infektionen, Eileiterschwangerschaften, Abortus, Sterilität sowie induzierten bösartigen Erkrankungen, kommen der Diagnostik und Therapie von STIs große Bedeutung zu. Auch die Prävention von Spätfolgen wie z.B. eine Übertragung von der Mutter auf das Kind, darf nicht außer Acht gelassen werden.
Wenn Sie daher vermuten sich angesteckt zu haben, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen um eine umfangreiche Diagnostik durchführen zu lassen. Um Re-Infektionen zu vermeiden, ist der Partner/die Partnerin der infizierten Person ebenfalls auf STIs zu untersuchen und gegebenfalls zu behandeln.
Wie kommt es zu einer Ansteckung?
Wie die Ansteckung stattfindet, hängt vom jeweiligen Erreger ab. Neben dem Geschlechtsverkehr, kann es je nach Erreger auch durch Schmierinfektionen oder durch Blut-zu-Blut-Kontakt, zu einer Übertragung kommen.
Welche sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten sind nachweisbar?
Sexuell übertragbare Infektionen sind HIV, Treponema pallidum (Syphilis), Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae (Gonorrhö) und Humane Papillomviren (HPV).
Bei Syphilis (Lues) handelt es sich um eine systemische (den ganzen Organismus betreffende) Infektion, welche nach Ansteckung über einen längeren Zeitraum keine bis geringe Beschwerden verursacht. Es können schmerzlose Geschwüre und Ausschläge wechselnden Charakters auftreten.
Eine unbehandelte Syphilisinfektion kann zu bleibenden Organschäden und bei schwangeren Frauen zur schweren Erkrankung oder sogar zum Abortus führen. Der Nachweis erfolgt über einen einfachen Bluttest.
Die Chlamydien-Infektion ist die weltweit häufigste bakterielle sexuell übertragbare Infektionskrankheit, welche vor allem junge Menschen zwischen 15 bis 24 Jahren betrifft. Der Verlauf ist meist asymptomatisch (unbemerkt). Bei genitalen Chlamydien-Infektionen kann es bei Frauen zu Komplikationen wie chronischen Unterbauchschmerzen („pelvic inflammatory disease“) und Infertilität kommen.
Probleme treten oft erst später auf, z.B. während einer Schwangerschaft. Die Infektion kann während der Geburt auf das Kind übertragen werden, was unter Umständen zu einer schweren Lungenentzündung beim Neugeborenen führen kann.
Die Diagnose erfolgt über einen einfachen Abstrich und/oder den Erststrahlharn oder mittels Genitalabstrich DNA oder rRNA, zur Behandlung verwendet der Arzt Antibiotika.
Die durch Schleimhautkontakt beim Geschlechtsverkehr übertragene Gonorrhoe („Tripper“) äußert sich symptomatisch meist durch eitrigen Ausfluss und brennenden Schmerz beim Harnlassen. Ohne Behandlung können Komplikationen auftreten, welche zu Entzündungen der Geschlechtsorgane führen, die bis zum Nierenbecken aufsteigen können. Der Nachweis von Gonokokken erfolgt mittels Genitalabstriches oder durch Abgabe einer Harnprobe (Erststrahlharn).
Die Erkrankung durch das humane Papillomavirus (HPV) verläuft in der Regel symptomlos, wobei die Niedrigrisiko-HP-Viren zur Ausbildung spitzer Feigwarzen im Genital- und Analbereich führen. Sogenannte Hochrisiko-Typen sind für die Entwicklung des Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) und weiterer Karzinome im Genital- und Analbereich verantwortlich, weshalb der zeitgerechten Diagnostik durch einen Abstrich vom Gebärmutterhals große Bedeutung zukommt. Der Nachweis erfolgt mittels DNA-Typisierung.
Bei rund 50% der sexuell aktiven Personen können genitale Mykoplasmen nachgewiesen werden. Die Symptome bei einer Mykoplasmen Infektion können sich durch Brennen beim Harnlassen, vermehrtem Harndrang und gelblichem Ausfluss aus der Harnröhre bzw. Scheide äußern (Diagnostik durch Genitalabstrich).
Ein wenig Ausfluss (Fluor genitalis, Fluor vaginalis) aus der Scheide ist keineswegs etwas Ungewöhnliches – er kommt bei jeder Frau vor. Die tägliche Sekretabsonderung ist Teil der normalen weiblichen Körperfunktion. Die bakterielle Vaginose stellt eine häufige Milieustörung der Vagina bei Frauen im gebärfähigen Alter dar, zu deren wichtigsten Erregern die Gardnerella vaginalis-Bakterien gehören. Typisches Leitsymptom ist vermehrter Ausfluss mit fischartigem Geruch, welches meist durch Juckreiz bzw. Brennen beim Harnlassen begleitet ist.
Wie werden die Erreger nachgewiesen?
Die Abklärung einer Syphilisinfektion erfolgt über einen Antikörpernachweis. Ebenfalls kann bei speziellen Fragestellungen zur Diagnostik auch ein Abstrich aus verdächtigen Haut- bzw. Schleimhautläsionen entnommen werden, welcher mikroskopisch beurteilt wird.
Die Nachweismethode der ersten Wahl mittels rRNA für Gonorrhoe und Chlamydien erfolgt durch eine einfache Harnabgabe, wobei für den Nachweis wichtig ist, dass 2 Stunden vor der Harnabgabe kein Urin ausgeschieden wird. Die diagnostische Methode der zweiten Wahl für diese Infektionen, die bakterielle Vaginose und HPV ist der Abstrich (bei Frauen ein Zervikal- oder Vaginalabstrich – diesen macht ausschließlich der Gynäkologe – bei Männern der Urethralabstrich). Danach wird eine Erregerkultur angelegt.
Um erneute Infektionen zu vermeiden, sollte sich auch Ihre SexualpartnerIn auf sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen lassen.
Sie können sich Ihren Befund bei uns abholen, sich den Befund zuschicken oder direkt dem behandelnden Arzt übermitteln lassen oder auch online und über unsere App abrufen.
Labor
Dr. Claudia Vidotto
Medizinische Diagnostik
Breitenfurter Straße 350
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Österreich
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